Wer an Outdoornavigation denkt, dem kommt vermutlich erst mal die Marke Garmin in den Sinn. Wenn das Budget für das Gerät aber deutlich unter 200 Euro liegt, gibt es eine Alternative, die wir hier mal getestet haben: Das Teasi One² für ca. 150 Euro kann das, was man von einem Outdoor-Navi erwartet, allerdings auch nicht viel mehr. Schauen wir uns mal die Details an:
Lieferumfang:
Zusätzlich zum eigentlichen Gerät erhält man ein Ladekabel, einen USB-Adapter sowie eine Fahrradlenkerhalterung. Die beigefügte Anleitung ist kurz gehalten, das reicht allerdings auch, da die Bedienung intuitiv genug ist. Da man bei einigen anderen Outdoor-Navis die Lenkerhalterung noch separat kaufen muss, erhält das Teasi hier die volle Punktzahl. Im Internet wird zwar öfter an der Stabilität der mitgelieferten Halterung herumgemeckert, bei richtiger Montage hält das Gerät bombenfest und auch auf verblockten Trails hatte ich noch nie Angst um das Gerät.
Funktionen:
Nach dem Einschalten des Geräts kommt man auf den Startbildschirm, auf dem man den die verschiedenen Funktionen auswählen kann. Die Möglichkeiten sind doch recht vielfältig:
- Karte: Hier wird eine Karte angezeigt, auf der man Höhenlinien und Wege erkennen kann. Zusätzlich lassen sich im oberen Display Bereich zwei Felder frei definieren und mit Werten belegen (Z.b. Geschwindigkeit und Höhe über dem Meeresspiegel)
- Computer: Bis zu 12 verschiedene frei konfigurierbare Felder, auf denen man sich Werte anzeigen lassen kann
- Ziel: Einfach auf der Karte ein Ziel auswählen und Teasi schlägt verschiedene Routen vor, nach denen dann navigiert werden kann
- Fitness: In diesem Modus können Routen nach gewünschtem Kalorienverbrauch oder Länge generiert werden. Da ich von der Berechnung nicht ganz überzeugt war, wurde der Modus nicht weiter verwendet.
- Speicher: Die für uns mit Abstand wichtigste Funktion. Völlig unkompliziert lassen sich .gpx Files vom Computer auf das Gerät übertragen. Diese werden dann am Gerät ausgewählt und können entweder vom Anfang an oder ab der aktuellen Position sowohl vorwärts als auch rückwärts nachgefahren werden.
Die Software:
Hier hat Teasi einen guten Job gemacht. Die Software ist schnell und einfach zu installieren und macht genau das, was sie soll. Nicht mehr, nicht weniger. Man schließt das Gerät über USB an und kann in verschiedenen Menüs Einstellungen am Gerät vornehmen. Updates der Software und Karten werden schnell geladen und installiert. Der Funktionsumfang orientiert sich hier an den Möglichkeiten des Geräts. Wer hier Funktionen wie bei Strava oder Garmin erwartet, wird enttäuscht werden.
Das Konzept von Teasi spricht eher Breiten- als Leistungssportler an und so kann man keine genauen Leistungsdaten einsehen oder wattgesteuerte Trainingspläne erstellen. Die gratis verfügbaren Karten sind einfach auszuwählen und im Handumdrehen installiert. Wie hier im Bild gezeigt, wählt man einfach die benötigten Länder aus und installiert diese mit einem Klick.
Um Routen vom PC oder MAC auf das Teasi zu übertragen, wird nicht zwingend das Tool benötigt. Diese können bequem per Drag & Drop auf den Gerätespeicher oder die Mini- SD Karte kopiert werden.
Das Teasi im Einsatz:
Nach der ersten Einrichtung kann es direkt losgehen. Wenn man still stehen bleibt, wird das GPS Signal innerhalb von 30 Sekunden gefunden. Route auswählen und es kann losgehen. Wenn man dann nicht mehr viel verändern will und einfach den Weg nachfahren will, ist das Gerät optimal. Wer allerdings noch mehr Einstellungsmöglichkeiten sucht wird beim Teasi nur bedingt glücklich.
Das spiegelnde Display kann bei Sonnenschein nur auf der höchsten Helligkeitsstufe gelesen werden und ist sonst nur sehr schwer lesbar. Leider reagiert es nicht so, wie man es von den Touchscreens heutiger Smartphones gewöhnt ist – nicht jede Berührung wird erkannt und an Multitouch, die Steuerung mit mehreren Fingern parallel, ist nicht zu denken. Dieser Komfort wird wohl erst bei deutlich teureren Geräten geboten. Die Akkulaufzeit wird durch das Display sehr stark strapaziert, aber für dieses Problem gibt es Lösungen. Entweder man kauft sich eine Powerbank, um das Teasi während der Fahrt oder auf Pausen wieder zu laden – es gibt auch eine Halterung von Teasi, in der ein weiterer Akku integriert ist – oder man schaltet das Display einfach hin und wieder ab, wenn man eh für längere Zeit auf dem gleichen Weg fahren muss. Auf dem Weg das Stilfser Joch hoch braucht man nicht zwingend ein Navi und wenn man oben ist hat man sich mindestens eine Stunde Akkulaufzeit gespart ;-). Das ist natürlich nicht die Lösung für Leute, die ihre Touren aufzeichnen wollen.
Fazit:
Wer ein Navigationsgerät sucht, mit dem er eine Transalp fahren kann und dabei nicht viel Geld ausgeben möchte, für den ist das Teasi das richtige Gerät. Die Routen lassen sich unkompliziert aufs Gerät kopieren und nachfahren. Indem man das Display nicht immer an hat, lässt sich auch die Akkulaufzeit auf eine volle Etappe erhöhen. Allerdings muss einem auch bewusst sein, dass man für 150 Euro kein Gerät bekommt, das mit den mehr als doppelt so teuren Geräten auf Augenhöhe konkurrieren kann. Aber muss es das? Das Teasi ist ein Einsteiger Outdoor Navigationsgerät und man bekommt im Bereich Preis/Leistung unserer Meinung nach eines der besten Geräte auf dem Markt.
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