Transalp Easybiker – Version 2

Übersicht

Kurzbeschreibung:
Die Easybiker Transalp – Version 2 ist eine etwas abgewandelte Version der Easybiker Transalp mit etwas weniger Höhenmeter. Wie bereits v1 ist diese Transalp besonders für Einsteiger geeignet, da sie nicht die allerhöchsten Anforderungen stellt aber dennoch durch eine malerische Landschaft und entlang der üblichen Transalp-Stationen führt. Die Route beginnt in Oberstdorf, weiter geht es über Lech, Ischgl und Nauders nach Meran und Bozen. Eine Besonderheit der v2 ist, dass die Route nach Bozen wieder in nördliche Richtung abdreht. Dabei ist auch eine Zugfahrt zum Brenner eingeplant und anschließend zwei Etappen nach Mittenwald. Start- und Zielort der Tour befinden sich also beide in Deutschland.

Steckbrief:
Gesamtanstieg: 6400 HM*
Länge: 370 km
Streckenführung: Oberstdorf – Lech – Freiburger Hütte – Dalaas – Kristberg – Heilbronner Hütte – Ischgl – Viderjoch – Nauders – Meran – Bozen – Brenner – Innsbruck – Seefeld – Mittenwald
(* Alltrails gibt deutlich höhere HM-Werte an. Wir nutzen jedoch die Strava-Angaben, die uns akkurater erscheinen.)

Im Folgenden findet ihr eine detaillierte Beschreibung der Etappen, sowie eine Bildergalerie.

Etappe 1

Die erste Etappe beginnt in Oberstdorf an der Nebelhornbahn. Hier geht es zunächst über eine wenig befahrene Landstraße und später über einen idyllischen Schotterradweg entlang des Bachs Stillach. Nach einigen recht flachen Kilometern beginnt dann auch schon der Anstieg des Tages und es geht direkt sehr steil los. Über mehrere Kehren geht es hinauf (streckenweise asphaltiert) bis zur Buchrainer Alpe. Anschließend ist das Profil sehr unregelmäßig, mal fast flach, dann wieder richtig steil. An der Haldenwaldalp angekommen gibt es nochmal die Möglichkeit sich an einem Wasserbrunnen zu erfrischen – manchmal werden dort sogar Limos per Selbstbedienung verkauft.

Anschließend geht es in den eigentlichen Anstieg zum Schrofenpass, der nur per Schieben zu überwinden ist. Der Schrofenpass ist teilweise etwas ausgesetzt, daher ist hier volle Konzentration notwendig – auch muss das Rad an der einen oder anderen Stelle tatsächlich auch getragen werden. Entschädigt wird man aber durch tolle Aussichten.

Oben angekommen geht es dann in einen recht verblockten Downhill – fahrbar nur für die Downhillexperten unter euch, nach 2-3 km folgt jedoch ein steiler aber fahrbarer Schotterweg hinab nach Warth. Dort angekommen folgt ein kurzer Landstraßenabschnitt nach Lech.

Etappe 2

Der zweite Tag führt über Zug hinauf zum Formarinsee. Der Weg ist zwar asphaltiert aber für Autos gesperrt, auch wenn ab und zu ein Bus mit gehfaulen Wanderern hochfährt. Die Route führt durch eine malerische Landschaft und reichlich zu bestaunender Tierwelt und dank der moderaten Steigung kann man dies auch sehr gut genießen.

Am Formarinsee angekommen ändert sich der Straßenbelag und man umrundet den See auf einem Schotterweg, hier wird es kurzzeitig auch ein wenig steiler. Der Pass ist an der Freiburger Hütte erreicht und ab hier führt der Weg steil hinab ins dahintergelegene Tal. Zunächst geht es dabei über einen Schotterweg, später über mehrere Kilometer über einen verblockten engen Pfad (dem „Steinbockweg„), der kaum fahrbar ist. Kurz vor Dalaas kann man dann aber wieder in den Sattel steigen und zunächst über Wald-, dann Feldwege ganz ins Tal hinunterfahren.

In Dalaas angekommen führt die Route sofort weiter in den Gegenanstieg hoch zum Kristbergsattel. Der Anstieg ist zwar recht steil aber regelmäßig und mit kleinem Gang kommt man hier schnell in einen guten Rhythmus. Oben erwartet euch eine schöner Ausblick aufs Silbertal und ein entspannter Strassendownhill hinunter in die gleichnamige Ortschaft Silbertal. (Neben der Straße führen auch mehrere Trails hinunter nach Silbertal wie auf der Karte zu erkennen ist.)

Bildergalerie

Etappe 3

In Silbertal fährt man am Tag 3 zunächst über eine kleine Waldstraße, der bald in einen Schotter weg mündet, schon direkt am Start bergauf. Die Route ist streckenweise sehr steil, immer am Bach Litz entlang. Nach einigen Kilometern erreicht man das malerische Naturschutzgebit Verwalltal. Hier geht es mal flach, mal steil berghoch bis zur oberen Freschalpe, wo meist viele Kühe den Weg belagern.

Ab hier ändert sich der Weg aber leider sehr stark. Es geht über in einen teilweise stark verblockten Weg, in welchem teilweise nicht mal Schieben möglich ist sondern das Rad über die Felsblöcke getragen werden muss. Mindestens 1 Stunde ist für dieses ca. 5km lange Teilstück einzuplanen.* Danach kommt man aber auf den Hauptweg im Schönvervalltal (welches sich bis runter nach St. Anton zieht), wo man wieder einen gut fahrbaren Schotter- / Trailweg vorfindet. Kurz vor dem Pass bei der Heilbronner Hütte, gibt es wieder eine Schiebepassage, ca. 20-30 min lang. Auf Passhöhe fährt man dann entlang des schönen Scheidsees auf knapp 2300 HM.

Nun folgen weitere 25 km, die jedoch fast ausschließlich bergab führen und gut fahrbar sind. Zunächst die rasante, steile Abfahrt bis zum Kopp-Stausee, weiter am Zeinissee vorbei, hinunter nach Galtür über schöne Radwege ist der Etappenzielort Ischgl dann auch schnell erreicht.
(* Das Teilstück kann auch vermieden werden in dem man Etappe 2 und 3 ähnlich wie bei der Easybiker Transalp fährt. In diesem Fall würde man von Lech direkt nach St. Anton fahren um dann dem Hauptweg im Schönverwalltal zu folgen.)

Etappe 4

In Ischgl erwartet den ambitionierten Fahrer ein Mammutanstieg hoch zum Viderjoch auf gut 2700 HM. Die Etappe kann im Schwierigkeitsgrad aber gut durch die Seilbahn entschärft werden, indem man sich hoch zur Mittelstation oder zur Idalpe fahren lässt. Auch mit dieser Hilfe warten dann immer noch sehr steile Kilometer auf groben Schotterwegen hoch zum Viderjoch.

Oben angekommen überschreitet man die Grenze zur Schweiz und begibt sich dann in eine lange Abfahrt hinunter nach Compatsch. Ab der Talstation gibt es übrigens alternativ zum breiten Schotterweg einen Biketrail, der schön flowig über viele Kurven parallel zum Hauptweg hinunterführt.

Nach Compatsch geht es dann auf eine Landstraße bis Martina, fast ausschließlich im hohen Tempo bergab. Achtung hier gibt es viele Tunnel, die teilweise nicht oder nur schwach beleuchtet sind. Es empfiehlt sich Stirnlampen aufzusetzen / Fahrradlichter anzuknipsen oder wenn beides nicht verfügbar sind auf Autos zu warten denen man hinterherfahren kann. 

Dann Schlussanstieg über 11 kehren hoch zur Norbertshöhe lässt sich gut hochpedalieren da nur moderat steil. Die Landstraße ist dabei auch nur moderat befahren. Oben angekommen bleiben nur noch wenige Kilometer Abfahrt und man kommt im Etappenzielort Nauders an.

Etappe 5

Etappe 5 dieser Transalp ist mit Abstand das längste Stück, jedoch geht es über den Großteil der Strecke bergab. Zunächst aber erwarten euch ca. 200 hm hoch zum Reschenpass, alles auf asphaltierten Radweg und ohne steile Passagen. Anschließend folgen ca. 10 km entlang am tiefblauen Reschensee – spätestens hier kommt richtige Italien-Urlaubsstimmung auf. Die Route schlängelt sich nun durch viele kleinere und sehr sehenswerte Dörfer des Vinschgaus, dabei geht es zunächst relativ steil bergab, später wird es flacher. Die letzten 40-50 km nach Meran folgen dann einem fast kerzengeraden Radweg auf dem man richtig Tempo bolzen kann – dabei finden sich leicht andere Radfahrer zum Kreiseln.

Der Radweg ist durchweg gut beschildert bis Meran, fast ausschließlich asphaltiert und abfallend. Die 100 km dieser Etappe sind damit auch gut in 4-5 Stunden Fahrzeit bewältigbar. Die letzten 10 km der Route bilden einen schönen Abschluss, denn man fährt in Serpentinen hinab nach Meran und passiert dabei mehrere sehr schöne Aussichtspunkte.

Etappe 6

Etappe 6 von Meran nach Bozen ist sehr kurz und ist alternative auch mit Etappe 5 kombinierbar um in einem Tag von Nauders nach Bozen zu gelangen. Oder, statt einer Übernachtung in Meran kann auch ein Dorf im Vinschgau anvisiert werden (z.b. Naturns) um Etappen 5 & 6 in gleichgroße Abschnitte aufzuteilen. Wir haben uns für die asymmetrische Aufteilung entschieden, da Meran doch sehr sehenswert ist.

Unsere Variante der Etappe 6 führte daher über lediglich 30 km auf einem sehr gut asphaltierten und breiten Radweg, der mehr oder weniger schnurgerade (und daher auch etwas eintönig) nach Bozen führt. Die gute Ausschilderung der Strecke und die schönen Ausblicke auf die Berge rundherum machen diese Etappe dennoch zu einem kleinen Highlight.

Etappe 7 & 8

Wir behandeln diese zwei Etappen in Einheit, und zwar aus zwei Gründen. Erstens sind die Etappen als optional zu sehen, die Transalp kann auch gut und gerne bereits in Bozen enden. Wir präferierten es aber den Heimweg, statt in einer langen Zugtour von Bozen nach Deutschland, in zwei Tage aufzuteilen, an welchen wir jeweils nur Regionalzüge nutzen und somit nicht auf die schwierig zu reservierenden Fernzüge zurückgreifen müssen. Zweitens lassen sich die Etappen beliebig aufteilen. Wir haben eine Aufteilung gewählt, bei welcher Etappe 8 nur 30 km lang ist, um möglichst früh am Bahnhof in Mittenwald anzukommen.

Zur Strecke: Wir nehmen den Regionalzug Bozen – Brenner, bei dem die Radmitnahme problemlos möglich ist. Nach knapp 2h steigen wir aus dem Zug aus und begeben uns auf die lange Brenner-Abfahrt. Hier kann man einfach die Bundesstraße hinunterrollen (verkehrsreich aber durchhaus entspannt fahrbar) oder ab Matrei am Brenner auf die alte Römerstraße abbiegen. Dort ist man deutlich ruhiger unterwegs, es stellen sich einem aber noch einige Gegensteigungen in den Weg.

Im Inntal durchfährt man Innsbruck und fährt anschließend auf dem Inntalradweg gen Westen Richtung Zirl. Dort beginnt der sehr steile Anstieg hoch über den Zirler Berg nach Seefeld in Tirol. Es sind zwar „nur“ 700 HM, aber die haben es in sich. Wir mussten mit hohen Temperaturen kämpfen und ganz ohne Schieben war es nicht möglich. Das Hochtal in Seefeld ist dann aber sehr schön und lädt zur Pause am schönen Wildsee ein. Anschließend geht es über Schotterwege und einen letzten kleineren Pass ins Leutaschtal nach Mittenwald. Wir empfehlen (nicht auf der Route eingezeichnet) einen kurzen Abstecher zum Lautersee (westlich von Mittenwald) falls noch Zeit bleibt vor der Zugabfahrt.

Fazit

Die Easybiker Transalp v2 bietet tolle Landschaften bei einer moderaten Anzahl von Höhenmetern und ist somit für Transalp-Neueinsteiger gut geeignet. Besonders die letzten 3-4 Etappen sind im Schwierigkeitsgrad deutlich entschärft. Zu unterschätzen ist die Tour jedoch nicht, auch gerade wegen einigen anstrengenden Schiebepassagen. Aus diesem Grund ist die Transalp auch nicht E-MTB geeignet.