Bei einer Transalp geht es oft mit recht hohem Tempo bergab. Der Eine etwas schneller, der Andere etwas vorsichtiger, aber dennoch hat wohl jeder Respekt vor der Geschwindigkeit und den technischen Anforderungen eines Transalp-Downhills. Kleinere Verbremser oder Stürze haben vermutlich bereits viele Mountainbiker in den Alpen erlebt. Auch wenn man Vorsicht walten lässt, bleibt jedoch ein gewisses Restrisiko, so dass es auch zu schwereren Stürzen kommen kann. In diesem Beitrag möchten wir daher über die Themen Erste Hilfe sowie Bergrettung informieren. Wir hoffen jedoch, dass ihr diese Infos nie brauchen werdet!
Erste Hilfe
Grundsätzlich gilt es Folgendes zu Beachten bei Stürzen:
- Starke Blutungen sollten, wenn möglich, schnell gestoppt werden. Dabei sollte man die entsprechende Extremität hochhalten, die Blutzufuhr durch gezieltes Abdrücken stoppen (also nicht durch das Abbinden selbst) um dann einen Druckverband anzulegen. Damit ist bereits klar: Es ist sehr ratsam einen kleines Verbandspäckchen bei längeren Touren dabei zu haben.
- Während und nach dieser wichtigen Erstmaßnahme sollte das Bewusstsein des Verletzten gecheckt werden. Sollte dieses nicht vorhanden sein ist die stabile Seitenlage wichtig um ein mögliches Ersticken zu verhindern. Zusätzlich sollte man natürlich die Atmung und den Puls des Verletzten überprüfen. Im äußersten Fall, wenn weder Puls noch Atmung vorhanden ist, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden.
- Grundsätzlich gilt, auch wenn dies in der Notsituation schwer sein mag, Ruhe bewahren! Das ist nicht nur förderlich für den Verletzten sondern führt zu besseren Entscheidungen der Helfer.
- Für ausführlichere Tipps zur Ersten Hilfe empfehlen wir einen wirklich gelungengen Beitrag auf Bergsteiger.de, der mit vielen Grafiken anschaulich eine mögliche Nothilfe erklärt. Natürlich ist der Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses die beste Option.
Notruf
Der Notruf sollte möglichst schnell abgesetzt werden auch wenn viele Minuten oder gar Stunden verstreichen können bis Helfer eintreffen, speziell bei schlechtem Wetter oder abgelegenen Bergregionen. Hilfe kann man auf verschiedene Weise anfordern:
- Handy: Besteht ein Netzempfang, ist ein Telefonnotruf sicherlich die schnellste und beste Option. Europaweite Notrufnummer ist die 112.
- Falls man kein Netz hat, sollte man eine nahegelegene Hütte aufsuchen oder Wanderer / Radfahrer ansprechen.
- Falls dies nicht möglich ist, ist die Aussendung eines alpinen Notsignals ratsam: Dazu führt man innerhalb einer Minute 6 mal ein deutliches Zeichen aus (z.b. akustisch durch Rufen oder Pfeifen oder optisch durch Spiegel, Winken oder Wirbeln eines auffälligen Kleidungsstücks). Wird ein solches Notfallzeichen bemerkt wird ein Zeichen zurückgesendet, diesmal 3 mal pro Minute. Dies ist das Symbol, dass der Hilferuf verstanden wurde und möglichst schnell weitergeleitet wird.
Beim Notruf selbst sollten die folgenden 5 W-Fragen beantwortet werden
- Was ist passiert ?
- Wo ist oder Unfallort ?
- Wie viele sind verletzt und wie stark ?
- Wann ist der Unfall geschehen ?
- Wer meldet ?
Bei einer Hubschrauberrettung sollte man zusätzlich über die Witterung am Unfallort Auskunft geben, sowie abschätzen ob es einen geeigneten Landeplatz für den Hubschrauber gibt. Der Hubschrauberpilot kann zusätzlich unterstützt werden indem man
- Steine und andere lose Gegenstände aus potentiellen Landebereichen wegräumt
- ein Tuch (oder Jacke) hochhält so dass die Windrichtung am Boden erkannt werden kann.
Übrigens, zwei Arme ausgestreckt nach oben signalisieren dem Piloten einen Hilferuf, denn der Körper bildet somit ein „Y“, also ein „Yes“. Ist nur ein Arm nach oben gerichtet und der Andere nach unten, soll dies für ein „N“ stehen, also ein „No“ darstellen und signaliseren, dass keine Hilfe benötigt wird.